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Markt Hildburghausen © Werratal Touristik e.V.

Hildburghausen

Hildburghausen – Der kleine Klassiker

Am Oberlauf der Werra liegt in waldreicher Umgebung die Kreisstadt Hildburghausen. Durch seine Lage zwischen dem Thüringer Wald und Nordbayern ist die rund 12.000 Einwohner zählende Stadt ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in die Region zwischen Rennsteig und Main – ganz gleich ob zu Fuß, auf dem Rad, mit dem Motorrad oder dem Auto. Einen umfassenden Einblick in die höchst interessante Geschichte der Stadt, die von Persönlichkeiten wie Joseph Meyer, Wilhelm Rathke und zahlreichen Dichtern und Schriftstellern geprägt wurde, vermittelt das Stadtmuseum in der „Alten Post“.

Die ältesten hier gefundenen Spuren sind aber schon 240 Millionen Jahre alt – am Ufer eines Urzeitmeeres von einem Ursaurier hinterlassen. Aber sehen Sie sich selbst das Chirotherium-Monument an. Das alljährlich stattfindende Theresienfest ist das größte Volksfest Südthüringens und findet wie das Münchner Oktoberfest zu Ehren von Therese, der herzoglichen Prinzessin von Sachsen-Hildburghausen statt, die 1810 den bayerischen Kronprinzen Ludwig heiratete.

Wir freuen uns auf IHREN Besuch!

Rathaus

Das Rathaus ist das prägende Bauwerk in der Innenstadt Hildburghausens. Auf der Ruine eines 1388 bei einem Brand zerstörten Steinhauses errichteten die Bürger 1395 den ersten Rathausbau, der 1595 bei einer umfassenden Erweiterung seine heutige Form im Stil der Renaissance erhielt. Auch in den Folgejahren und –jahrhunderten war das Rathaus immer Ausdruck der selbstbewussten Haltung der Ratsherren und Bürgerschaft der Stadt. Bereits 1991 begannen die Planungen zu den umfassenden Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten, die am Ende eine originalgetreue Wiederherstellung der Bausubstanz und der Raumaufteilung des Baus von 1595 zum Ziel hatten. Bei der 2001 beendeten Sanierung des Hauses wurde vor allem auf die Erhaltung historischer Befunde Wert gelegt, die im ganzen Haus sichtbar gemacht wurden. Die ständige Ausstellung „Chronik aus Stein“ sowie die museal eingerichtete Türmerwohnung gestatten einen Einblick in die Geschichte des Hauses.

Anmeldung über Stadtmuseum, Telefon: +49 (0) 3685 403689

Marktensemble

Vor allem Bauten aus dem 18. Jahrhundert prägen noch heute das Bild der Innenstadt, darunter zahlreiche Bürgerhäuser mit Fassadenverzierungen im so genannten „Zopfstil“, die zum großen Teil nach dem Stadtbrand 1779 entstanden sind. Markt und Obere Marktstraße weisen daher eine einheitliche Bauweise auf. Sehenswert sind außerdem das so genannte „Hoheitshaus“ am Puschkinplatz und die alte Bürgerschule von 1780, die nach erfolgreicher Sanierung wieder ein Blickfang geworden ist. Hier sind im Innenhof noch die für Hildburghausen ehemals sehr typischen Laubengänge zu bewundern.

 

Gegenüber befindet sich das Gebäude, in dem das Bibliographische Institut von Joseph Meyer von 1828 bis 1874 seinen Sitz hatte und das inzwischen ebenfalls denkmalgerecht saniert wurde. Hier erschienen neben der Erstausgabe von Meyer’s Konversationslexikon auch preiswerte Klassikerausgaben oder „Brehm’s Tierleben“.

Insgesamt gingen von hier aus über 40 Millionen Bücher in alle Welt. Die 52 Bände umfassende Erstausgabe von Meyers Konversationslexikon, die zwischen 1840 und 1855 herausgegeben wurde, ist noch heute im Stadtmuseum zu besichtigen.

Schloss und Schlosspark

Nachdem 1680 das Herzogtum Sachsen-Hildburghausen entstanden war, entschied sich Herzog Ernst 1683 für Hildburghausen als Residenz. Zwei Jahre später begann der Bau des Schlosses, der 1695 beendet wurde. Um 1700 folgte die von einem künstlichen Kanal umgebene barocke Parkanlage nach französischem Vorbild, um 1800 im Stil eines englischen Gartens umgestaltet. Nachdem Sachsen-Hildburghausen 1826 infolge einer Neuaufteilung der Sächsisch-Ernestinischen Länder im Herzogtum Sachsen-Meiningen aufging, erfuhr das Schloss unterschiedliche Nutzungen bis hin zur Kaserne.

Noch am 7. April 1945 – dem letzten Kriegstag in Hildburghausen – wurde das Schloss durch Artilleriebeschuss stark beschädigt, später ganz abgerissen und als Baumaterial verwendet. Erhalten geblieben aber ist der Schlosspark, der noch heute zu einem erholsamen Spaziergang einlädt. Angrenzend finden Kulturbegeisterte das Stadttheater.

Stadtberg mit Bismarckturm

Südlich von Hildburghausen erhebt sich der 496 Meter hohe Stadtberg. Dort wurde im Jahre 1882 auf Initiative des Verschönerungsvereins ein 15 Meter hoher Aussichtsturm errichtet, der 1905 aus Anlass des 90. Geburtstages des ehemaligen Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck dessen Namen erhielt. Ab 1957 wurde das Plateau des Stadtberges zum Sperrgebiet erklärt und von der sowjetischen Luftraumüberwachung genutzt. Überwiegend private Sponsoren ermöglichten seit 1997 die Sanierung des Turms, von dessen Aussichtsplattform man seit dem 3. Oktober 1998 wieder einen schönen Rundblick in die Region genießen kann.

Chirotherium-Monument

In einem Steinbruch nahe Hildburghausen wurden im Jahre 1833 Fährtenabdrücke gefunden, sichergestellt und von Friedrich Sickler 1834 erstmals beschrieben. Auch der Kupferstecher Carl Barth bemühte sich sehr um die Sicherung und Auswertung der Spuren. Die Verdienste beider wurden schließlich von Johann Jakob Kaup 1835 gewürdigt, in dem er die gefundenen Fährtenabdrücke chirotherium sicklerii und chirotherium barthii benannte.

Originalteile der damals gefundenen Fährtenplatten befinden sich über die ganze Welt verstreut in den Händen der Wissenschaft. Wie man nun weiß, handelt es sich dabei um rund 240 Millionen Jahre alte Spuren eines Ursauriers aus der Zeit des Buntsandstein, der nach heutigem Wissensstand einen Ahnen der Krokodile und Vögel darstellt (Dinosaurier eingeschlossen). Die Fährtenplatten – immerhin der eigentliche Fund von 1833 – wurden rekonstruiert und sind auf einer Flache von rund 30 Quadratmetern erstmals in dieser Größe und Fundsituation wieder zu sehen.Das Monument befindet sich direkt neben dem Rathaus

Christuskirche

Die mittelalterliche Kirche St. Lorenz fiel dem verheerenden Stadtbrand von 1779 zum Opfer, der in der ganzen Stadt große Schäden anrichtete. Auf der Brandstelle wurde eine neue Kirche – die Christuskirche – vom adligen Baumeister von Keßlau im Stil des „klassizistisch abgekühlten Spätbarock“ errichtet und 1785 eingeweiht. Vor allem die gewaltige Innenkuppel und ihre vornehm in Weiß und Gold gehaltene Ausstattung machen sie zu einem äußerst eindrucksvollen Bauwerk.

Besichtigung: von Pfingsten bis Erntedank täglich 14:00 – 16:00 Uhr geöffnet

Grab der Dunkelgräfin

Sicher nicht einmal die beiden mysteriösen Herrschaften selbst hätten wohl jemals geahnt, dass ihr Aufenthalt hier mehr als dreißig Jahre dauern würde, als sie am 7. Februar 1807 in Hildburghausen ankamen. An jenem Abend nämlich nahm ein elegant gekleidetes Paar im Hotel „Englischer Hof‘ Quartier und fiel fortan durch sein merkwürdiges Einsiedlerleben auf. Dieses sehr auffallend zurückgezogene Leben verstärkte sich noch nach dem Umzug ins Schloss des benachbarten Dorfes Eishausen.

Vor allem die stets verschleierte Dame bekam niemand zu Gesicht.
In der Einsamkeit des Schlosses von Eishausen starb sie am 27. November 1837 und wurde – ihrem Willen entsprechend – auf dem Stadtberg begraben.
Zahlreiche Forscher und Schriftsteller haben sich seitdem des brisanten Themas angenommen. Das Rätsel von Hildburghausen nach wie vor nicht ganz gelöst…

Kontakt

Tourist-Information Hildburghausen
Markt 25 (im historischen Rathaus)
98646 Hildburghausen
Telefon: +49 (0) 3685 774184
Telefax: +49 (0) 3685 774189