Werratal-Radweg: ADFC-Zertifizierung mit vier Sternen ist das große Ziel

Der Werratal-Radweg mit seinen über 300 km Strecke gehört nicht nur zu den beliebtesten Radfernwegen in Deutschland, sondern ist auch in den Regionen, die er auf seinem Weg vom Rennsteig bis zur Werramündung passiert, als Hauptachse für herrliche Freizeit- und Urlaubserlebnisse nicht mehr wegzudenken.

Seit fast 30 Jahren fühlt sich die Werratal Touristik e. V. länderübergreifend für den Werratal-Radweg verantwortlich und kümmert sich um alle Belange des Radwegs. Da sich ein Radfernweg heute im Wettbewerb der Radreiseangebote nur mit Sterne-Qualität behaupten kann, hat sich der Tourismusverband mit seinen Mitgliedskommunen in Thüringen, Hessen und Niedersachsen zum Ziel gesetzt, den Werratal-Radweg als ADFC-Qualitätsroute klassifizieren zu lassen. Für Radwege, die sich dieser strengen Qualitätsprüfung unterziehen, stehen acht Kriterien an: Routenführung, Infrastruktur, Wegweisung und Ausstattung, Wegebreite und -oberfläche, Verkehrssicherheit, Anbindung an den ÖPNV und Marketing. Die jeweils erreichten Sterne in den Einzelkategorien gehen in unterschiedlicher Gewichtung in die Gesamtbewertung ein, die maximal fünf Sterne betragen kann.

Vergangenen Sommer war der ADFC-Prüfer im Werratal unterwegs, um festzustellen, auf welcher Qualitätsstufe sich der Werratal-Radweg aktuell befindet und welche Mängel behoben werden müssen, um das Sterneziel der Verantwortlichen zu erreichen. Der Prüfer lobte in seinem Abschlussbericht vor allem die landschaftliche Schönheit des Radwegs und seine kulturelle Vielfalt. Er konnte jedoch vorerst nur zwei Sterne vergeben. Während fünf der acht Kategorien mit vier bzw. sogar fünf Sternen bewertet wurden, erzielten die wichtigen Sicherheits-Kriterien „Wegweisung“ und „Wegebreite“ nur unterdurchschnittliche Ergebnisse und werteten somit das Gesamtergebnis ab.

Um im Ergebnis der Klassifizierung drei oder gar die erträumten vier Sterne zu erreichen, müssen die verantwortlichen Akteure in Thüringen und Niedersachsen – in Hessen wird das Radwegemanagement idealerweise vom Land, d. h. von Hessen Mobil durchgeführt – jetzt durchstarten, um die festgestellten Mängel bis Ende September 2024 zu beheben.

Zu den dringendsten Aufgaben gehören dabei die Anbringung der bundeseinheitlichen Radwegbeschilderung und die Reinigung bzw. der Ersatz schlecht lesbarer und beklebter Wegweiser und hinsichtlich der Wegebreite der Rückbau von Pollern oder Umlaufschranken, die keine praktische Notwendigkeit haben. Ein erfahrener Radwegplaner wurde beauftragt, die Mängelbehebung zu koordinieren.

Die Thüringer Landkreise, die im Sinne der Durchgängigkeit gemeinsam an der Optimierung der Beschilderung arbeiten, zeigen sich zuversichtlich, die angestrebte Vier-Sterne-Klassifizierung zu erreichen. Als „Sahnehäubchen“ nebenbei werden sie auf der gesamten Thüringer Radwegstrecke auch noch die Informationstafeln am Radweg erneuern.

Die Werratal Touristik e. V. und ihre Infrastrukturmanagerin würden sich freuen, wenn auch die Radfreunde im Werratal die Klassifizierung unterstützen würden. Das kann von der Mängelmeldung bis hin zu eigenen hübschen Gestaltungsmaßnahmen am Werratal-Radweg reichen. Gern nimmt die Geschäftsstelle unter der Rufnummer 03695/861459 oder per E-Mail an info@werratal.de Ihre Vorschläge und Ideen entgegen.